Aktiv gegen Rassismus und Rechtsextremismus in der Arbeitswelt

Projekt
Projektträger:in: Bezirksjugendausschuss Dresden / Chemnitz der IG BCE
Erscheinungsjahr: 2015

Projektbeschreibung:

Der Bezirksjugendausschuss (BJA) Dresden / Chemnitz der IG BCE führte am 20./21.11.2015 das Seminar „Argumente gegen Rechts“ unter dem Motto „Go-Kart-Fahren verbindet – Fremdenfeindlichkeit verschwindet“ durch. Die Durchführung übernahm der BJA in Eigenregie, als Gäste durften Anis Ben-Rhouma, Landesjugendsekretär Nordost der IG BCE, sowie Giovanni Pollice, ehem. Vorsitzender des Verein „Gelbe Hand“, begrüßt werden. Die Teilnehmer waren junge Auszubildende und Betriebsräte aus dem Landesbezirk Nordost, u.a. waren die Wacker Chemie AG Nünchritz, Goodyear Dunlop Tires Riesa, Wemag Schwerin, Solar World Sachsen, VE Mining, Ciech Soda Deutschland, BASF Schwarzheide und die KWL GmbH vertreten. Mit 31 Teilnehmenden stieß das Seminar auf große Resonanz, sodass ein Anmeldestopp mit Warteliste eingerichtet werden musste. Gerade hier spiegelt sich das enorme Interesse der Jugendliche an der aktuellen Flüchtlingsdebatte wider. Die inhaltlichen Seminarparts fanden im Gewerkschaftshaus Dresden statt, zum Kartfahren wechselte man in die Karthalle nach Coswig.

Projektdurchführung:

Das Seminar startete mit einer offenen Diskussion, um eine Definition für Rassismus zu finden. Es ließ sich feststellen, dass für den Begriff keine allgemein gültige Definition existiert, weil jedes Individuum verschiedene Bewertungskriterien an den Begriff „Rassismus“ ansetzt. Zudem wurden erste Erfahrungen ausgetauscht, die die Auszubildenden mit dem Thema gemacht haben. Was geschieht im Unternehmen? Was geschieht auf der Straße? Auch Pegida und Co. spielten eine Rolle und wurden aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Abgerundet wurde die Diskussion mit der Vorstellung des Projektes „In einer coolen Demokratie leben“. So wurde für die Teilnehmenden klar, dass sie ihre Fragen zum Thema auch im Unternehmen weiter diskutieren können, indem sie das Projekt im Unternehmen unterstützen.

Der zweite Projekttag begann mit der Auseinandersetzung von Stammtischparolen. Dazu wurden in 7 Gruppen 14 Stammtischparolen bearbeitet und mit Hilfe von Zahlen und Fakten des DGB bzw. Pro Asyl entkräftet. Auffällig war dabei die Diskussionsbereitschaft der Teilnehmenden. Jeder hatte eine oder mehrere Fragen, was die große Verunsicherung im Umgang mit der Flüchtlingsproblematik widerspiegelte. Dem Team gelang es sehr gut, auf die Fragen und Sorgen einzugehen. Auch andere Teilnehmende konnten positiv zur Debatte beitragen und sie in die richtige Richtung lenken. Es wurde deutlich, dass die Jugendlichen ein großes Interesse am Thema haben. Oftmals sind es nur unbeantwortete Fragen, die zu Verunsicherung und Angst beitragen.

Zum Abschluss des Seminarparts kam auch Giovanni Pollice zu Wort. Er zeigte, was der Verein „Die Gelbe Hand“ alles leistet und wie die Teilnehmenden dort eine Rolle spielen können. Außerdem wurde auch der aktuelle Wettbewerb vorgestellt. Beide Gäste zeigten sich hinsichtlich der Diskussionen sehr begeistert. Das Highlight bestand jedoch in einem Antrag der Teilnehmenden: Bewegt durch die Vielseitigkeit des Themas und einigen persönlichen Erfahrungsberichten stellten sie den Antrag, eine gemeinsame Spende für Geflüchtete zu sammeln. Hierbei kamen 100,00 € zusammen, die einer wohltätigen Organisation zu Gute kommen.

Das Seminar fand auf der Kartbahn in Coswig seinen Abschluss. 3 Stunden lang konnten die Teilnehmenden Runde für Runde zeigen, wie ein Austausch zum Thema die Menschen verbindet. In den Pausen wurde der Film „Der Traum von einem ganz normalen Leben“ des DGB gezeigt und diskutiert. Darin werden 3 Geflüchtete vorgestellt, die ihren Alltag und die damit verbundenen Sorgen und Ängste erzählen. Der bewegende Film führte zu einem tollen Austausch und zeigte, dass das Thema für die Teilnehmenden noch lang nicht bis zum Ende diskutiert wurde. Es bestand der Wunsch, im Jahr 2016 einen 2. Teil durchzuführen. Über dieses Interesse ist der BJA hellauf begeistert und arbeitet unter Hochdruck an einer Organisation für das nächste Jahr.

Die Durchführung von so einem Projekt eignet sich insbesondere für den Ausbildungsrahmen. Diese können als Bildung oder Weiterbildungsmaßnahme durchgeführt werden. Dafür sieht der (BetrVG) einen Rahmen vor.