Demokratiebildung an Schulen

Analyse lehrerbezogener Einflussgrößen

Ein Foto von zwei Personen, die vor einer Schultafel stehen. Man sieht sie von hinten und ihre Gesichter im Profil, da sie sich anschauen. Zwischen den Personen auf der Tafel steht in Kreide: Projektwoche Menschenrechte, Verstehen von Religionen, Teilhabemöglichkeiten.
Literatur
Erscheinungsjahr: 2018
Herausgegeben von: Bertelsmann Stiftung
Medienart: PDF
Autor:in: Prof. Dr. Dr. Helmut Schneider

Lehrerinnen und Lehrer haben eine Schlüsselrolle auf dem Weg zu einer demokratischen Schule. Es fehlen bislang gesicherte empirische Erkenntnisse darüber, wie sie diese Rolle ausfüllen. Die Bertelsmann Stiftung hat deshalb im Rahmen des Projektes „jungbewegt – Für Engagement und Demokratie.“ die Studie „Demokratiebildung an Schulen“ initiiert und konnte für die wissenschaftliche Federführung Professor Dr. Dr. Helmut Schneider, Berliner Institut für Gesellschaftsforschung an der Steinbeis-Hochschule Berlin, gewinnen. Mit großem Engagement hat er die bundesweite Untersuchung gemeinsam mit seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Markus Gerold als Onlinebefragung konzipiert, durchgeführt und ausgewertet.

Erstmalig wird damit eine quantitative Studie zum Stellenwert der Demokratiebildung aus Lehrerperspektive vorgelegt. Ziel der Studie ist es, den Entwicklungsstand der Demokratiebildung an weiterführenden Schulen zu analysieren und zu erklären, welche Faktoren Lehrkräfte darin bestärken, Demokratiebildung Raum und Zeit innerhalb und außerhalb des Klassenraums zu geben. Dabei zeigen die Ergebnisse, dass Demokratiebildung in Deutschland aktuell kein übergeordnetes Thema der Schulentwicklung ist, das pädagogische Selbstverständnis der Lehrkräfte jedoch gute Anknüpfungspunkte bietet, Verbesserungen zu initiieren.

Die vorliegenden Ergebnisse geben Hinweise darauf, wie Demokratiebildung in Schulen gestärkt werden kann. Sie bestätigen die Ausgangshypothese, dass das Kompetenzprofil und die Selbstwirksamkeitserfahrungen der Lehrkräfte über ein Mehr oder Weniger von schulischer Demokratiebildung entscheiden. Die häufig geäußerte Vermutung, dass Zeitrestriktionen oder schulbürokratische Vorgaben die Handlungsmöglichkeiten für Lehrkräfte in diesem schulischen Feld beschneiden, wird durch die statistischen Erklärungsmodelle dagegen nicht bestätigt.